7 Tipps für perfekte Fruchtaufstriche
Willkommen zu Tag 2 meiner fruchtigen Woche 🙃 Heute dreht sich alles um die richtigen Gläser, ihre Reinigung und alles was aus meiner Sicht wichtig ist beim Zubereiten von leckerem Fruchtaufstrich. Lass uns gemeinsam in die Welt des Einkochens eintauchen und die wichtigsten Tipps für ein gelungenes Ergebnis durchgehen!
Die richtigen Gläser und ihre Reinigung
Ohne Gläser wird es schwierig mit dem Fruchtaufstrich. Um die Lesbarkeit zu verbessern, verwende ich im Folgenden einfach den Begriff “Fruchtaufstrich”, der sich aber natürlich auch auf Gelee, Marmelade & Co bezieht 😉
Die Art der Gläser, die du verwendest, ist im Prinzip egal. Für Fruchtaufstriche benutzen wir meistens Twist-Off-Gläser, da diese schnell und einfach zu verwenden sind. Natürlich könntest du auch ganz traditionelle WECK-Gläser nutzen, die zwar schöner aussehen, aber zusätzliches Einkochen erfordern, anstatt sie nur heiß abzufüllen.
Weitere Möglichkeiten sind Schraubgläser, Bügelgläser, Marson Jars… Ein bisschen genauer gehe ich hier auf das Thema Gläser bei uns zuhause ein. Für den Anfang würde ich euch wirklich empfehlen Twist-Off-Gläser zu verwenden. Wenn du “gebrauchte” Gläser benutzt, empfehle ich dir den Kauf neuer Deckel. Oft bleibt etwas Geschmack zurück, der dann in dein neu Eingekochtes übergehen kann.
Neben der Wahl der Gläser ist es für den Erfolg noch super wichtig, dass die Gläser wirklich sauber sind! Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dies zu erreichen. Wenn ich nur eine kleine Menge Fruchtaufstrich koche, sterilisiere ich die Gläser im Varoma des Thermomix®. Ein entsprechendes “Rezept” findet ihr in Cookidoo. Bei größeren Mengen nutzen wir auch das Kurzzeitprogramm des Geschirrspülers – dabei werden sie aber mangels Temperatur natürlich nicht sterilisiert. Wenn du die Gläser nicht auskochen kannst, dann solltest du sie zumindest gründlich mit heißem Wasser und Spülmittel reinigen.
Die Deckel gebe ich entweder mit in den Varoma oder koche sie mit einem Schuss Essig und Wasser einfach auf dem Herd für mindestens 5 Minuten.
Die richtige Anzahl an Gläsern: Eine einfache Berechnung
Wenn du dich nun für die Gläser entschieden hast, stellt sich die Frage, wie viele Gläser du nun vorbereiten musst.
Das Grundrezept für eine einfache Menge Fruchtaufstrich – welches weiter unten folgt – ergibt etwa 1.800 ml. Basierend darauf könnt ihr ganz einfach die Anzahl der Gläser berechnen. Angenommen deine Gläser haben ein Volumen von 105 ml, dann geht die Rechnung wie folgt:
1.800 ml / 105 ml = 17,14 Gläser
In diesem Fall würde ich auf 18 Gläser aufrunden. Sollte die Menge mal nicht ganz reichen und es bleibt ein Rest übrig, dann gebe ich diesen in eine kleine Schüssel oder ein nicht steriles Glas und stelle dies direkt in den Kühlschrank… das nächste Frühstück kommt bestimmt 😅
Fruchtaufstrich mit vollem Geschmack
Die Hauptzutat für jeden Fruchtaufstrich sind reife und gesunde Früchte. Nur wenn die Früchte wirklich reif sind, wirst du später auch den vollen Geschmack in deinem Fruchtaufstrich genießen können. Eine kleine matschige Stelle ist kein Weltuntergang, aber sollten die Früchte schimmelig sein, dann sind sie ungeeignet!
Mein Tipp: Sei kreativ! Mixe verschiedene Früchte – es macht Spaß und so entstehen tolle Kreationen. Eines meiner Rezepte ist auch aus einer spontanen Eingebung heraus entstanden und ist super lecker 😋
Dabei kannst du auch Gewürze wie Zimt, Vanille oder Kardamom verwenden. Oder wie wäre es mit einer gewissen Schärfe durch etwas Chili? Ein Schuss Rum oder Whisky? Du merkst schon, es gibt unzählige Möglichkeiten, um kreativ zu werden.
Das Geliermittel
Damit aus den Früchten ein köstlicher Fruchtaufstrich entsteht, ist ein Geliermittel notwendig. Es gibt verschiedene Möglichkeiten wie fertig gemischten Gelierzucker, Pektin, Agar-Agar, Chia und mehr.
Wir verwenden fast immer Gelierzucker 2:1, daher kann ich im Moment zu den anderen Möglichkeiten leider nichts sagen. Aber vielleicht teste ich sie in Zukunft mal 🤔
Gelierzucker ist für uns die bevorzugte Wahl, da er alles in einem enthält: Pektin, Säure und Zucker, was zu einer längeren Haltbarkeit führt. Beim Gelierzucker habt ihr die Option zwischen verschiedenen Verhältnissen wie 1:1, 2:1 oder 3:1. Dies gibt das Verhältnis von Frucht zu Zucker an… also beim von uns verwendeten Gelierzucker 2:1 werden 2 Teile Frucht mit 1 Teil Gelierzucker verwendet.
Bei der Wahl des Gelierzuckers bietet es sich auch an, die Zutaten der einzelnen Anbieter zu vergleichen. Die Bio-Gelierzucker von Alnatura, denree und dm zum Beispiel bestehen nur aus Rohrzucker und Pektin. Die Nicht-Bio-Varianten von Südzucker und Dr. Oetker enthalten neben (Rüben-)Zucker und Pektin auch Zitronensäure als Säurungsmittel und Sorbinsäure als Konservierungsmittel. Nordzucker/Sweet Family enthält aktuell zusätzlich noch Sonnenblumenöl, obwohl alle zuvor genannten Hersteller ohne auskommen. Und das Schlusslicht zum aktuellen Stand ist Diamant mit weit gereistem Palm- und Kokosöl – meiner Meinung nach.
Die Gelierprobe
Vor dem Abfüllen in Gläser solltest du deinen gekochten Fruchtaufstrich einmal testen. Dazu gibst du kurz vor Ende der Kochzeit einen Teelöffel deiner Masse auf einen kalten Teller. Innerhalb kürzester Zeit sollte sich eine Haut bilden und der Fruchtaufstrich gelieren. Wenn das nicht klappt, kannst du noch etwas Zitronensäure zur Masse hinzufügen, sie erneut aufkochen und dann die Gelierprobe wiederholen. Falls du keine Zitronensäure oder Zitronensaft zur Hand hast, koch den Aufstrich einfach noch ein oder zwei Minuten länger ein und teste dann erneut.
Ein einfaches Grundrezept
- Gläser & Deckel vorbereiten
- 1 kg Früchte vorbereiten und in einen großen Topf geben. Für ein samtigeres Ergebnis kannst du die Früchte noch pürieren.
- mit 1 Päckchen Gelierzucker 2:1 (500 g) mischen
- aufkochen und min. 4 Minuten sprudelnd kochen
- Gelierprobe durchführen
- anschließend sofort heiß in die vorbereiteten Gläser füllen
- die gefüllten Gläser abkühlen lassen
- Vergiss nicht, die Gläser zu beschriften!
Gläser auf den Kopf stellen beim Einkochen: Sinn oder Unsinn?
Das ist so ein bisschen eine Gretchenfrage und wird oft heiß diskutiert. Ich habe von meiner Mama auch noch gelernt, dass man die Gläser nach dem Verschließen für 5 Minuten auf den Kopf stellen soll. Dennoch mache ich es nicht mehr, aber der Reihe nach.
Ganz früher hat man eingeweckt… WECK Gläser kann man gar nicht auf den Kopf stellen, sie würden auslaufen. Diese Gläser wurden und werden jedoch nach dem Abfüllen noch einmal eingekocht.
Warum hat man die Gläser dann auf den Kopf gestellt? Kurz gesagt: Als die ersten Schraubgläser auf den Markt kamen, waren die hygienischen Bedingungen anders als heute. Man konnte nicht sicher sein, dass Arbeitsumgebung und Gläser frei von Keimen sind. Manchmal fehlte auch die Möglichkeit, sie ausreichend zu sterilisieren. Hat man die Gläser mit der heißen Masse auf den Kopf gedreht, konnten mögliche Keime, die sich am Deckel oder Glasrand befanden, abgetötet werden.
Dann gab es einen riesigen Aufruhr, dass es gefährlich ist, die Gläser auf den Kopf zu stellen. Es könne ein Scheinvakuum entstehen, also der Fruchtaufstrich verschließt bei einem nicht mehr intakten Deckel das “Loch” durchs Umdrehen, beim Zurückdrehen wird es aber wieder frei, sodass Luft eindringt und Schimmel entsteht. Außerdem wurde beklagt, dass sich Weichmacher aus den Deckeln lösen. Andere wiederlegen diese Aussage.
Ich habe mich damals eine Weile damit beschäftigt und bin am Ende zu dem Schluss gekommen, dass es für mich keinen Sinn macht, die Gläser auf den Kopf zu stellen.
Wir reinigen unsere Gläser und Deckel gründlich, füllen sie randvoll heiß ab und verschließen sie sofort. Unsere Deckel haben in der Regel einen Button, sodass wir sehen, ob die Gläser richtig verschlossen sind. Sollte dies einmal nicht der Fall sein, dann kommt das Glas in den Kühlschrank und wird sofort gegessen.
Bitte prüfe und entscheide für dich, wie du es handhaben möchtest!
Haltbarkeit & Lagerung
Last but not least, möchte ich noch etwas zur Haltbarkeit und Lagerung sagen. Wenn du deine sauber eingekochten und ungeöffneten Gläser kühl, trocken und dunkel lagerst, sind sie in der Regel mindestens 1 Jahr haltbar. Natürlich spielt es eine Rolle, wie viel Zucker du verwendet hast. Je mehr Zucker, desto länger ist die Haltbarkeit.
Wenn sich ein Glas mal länger als erwartet versteckt hat, musst du es aber nicht gleich entsorgen. Verlass dich bitte auf deine Sinne 👀 👃🏻 👅 Siehst der Fruchtaufstrich “normal” aus? Wie riecht er? Wie schmeckt er?
Ich hoffe die Tipps helfen euch ebenfalls erfolgreich Fruchtaufstriche einzukochen. Habt ihr noch mehr Tipps? Dann teilt sie gern in den Kommentaren mit uns!