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Selbstgemachte Aussaaterde: So einfach und effektiv kannst du sie zu Hause herstellen!

Jahrelang habe ich meine Aussaaterde, wie vermutlich die meisten von Euch, im Gartencenter oder Baumarkt gekauft. Vor der Aussaat habe ich sie eine Runde durch die Mikrowelle gejagt, um alles abzutöten, aber trotzdem hatte ich oft mit Trauermücken zu kämpfen. Außerdem störte mich der Plastikmüll, den ich eigentlich vermeiden wollte. Und die Suche nach torffreier Anzuchterde gestaltete sich auch nicht einfach.

All das führte dazu, dass ich mich entschieden habe, meine Aussaaterde selbst herzustellen!

Die Erde

Im ersten Schritt hole ich mir etwas Erde aus dem Garten. Am besten eignet sich alte Kübelerde, beispielsweise von Tomatenpflanzen. Dazu gebe ich noch etwas vererdeten Bokashi. Wichtig ist, dass sowohl die Kübelerde als auch der vererdete Bokashi gesiebt werden, den grobe Stücke können wir in der Anzuchterde nicht gebrauchen.

Bevor ich die Erde verwende, dämpfe ich sie, um Schädlinge wie Trauermücken, Unkrautsamen oder Pilze abzutöten und den kleinen Sämlingen einen leichteren Start zu ermöglichen.

Erde dämpfen: So geht’s

Nachdem ich die Erde in die Küche gebracht habe, nehme ich einen großen Topf, setze einen Dämpfeinsatz für Gemüse ein, fülle genug Wasser ein, dass es den Dämpfeinsatz erreicht, lege ein Mulltuch hinein und füge die Erde hinzu. Wie genau das geht, seht ihr in meinem Reel “Erde dämpfen” auf Instagram.

Ich koche das Ganze einmal richtig auf und lasse es dann etwa eine Stunde auf Stufe 2 köcheln.

Bevor ich meine eigentliche Aussaaterde mischen kann, muss die Erde wieder abkühlen.

Man kann die Erde auch im Backofen sterilisieren, allerdings wird sie meiner Erfahrung nach dabei zu trocken, was später beim Aussäen nicht von Vorteil ist.

Die Mischung macht’s

Im Netz der Netze stößt man auf zahlreiche Anleitungen zur Eigenherstellung von Aussaaterde. Wie ihr wisst, gärtnere ich im Quadrat und nutze für meine Beete Mel’s Mix. Diese einzigartige Pflanzensubstrat bildet einen entscheidenden Baustein des Square Foot Gardening, wobei diese Mischung eine optimale Grundlage für das Gedeihen der Pflanzen bietet.

Für die Anzucht kann man einen sogenannten mageren Mel’s Mix herstellen. Dazu verwendet man:

  • 1 Teil Kompost – in meinem Fall, wie oben beschrieben, gedämpfte Gartenerde mit vererdetem Bokashi
  • 2 Teile Kokoserde
  • 2 Teile Vermiculite

Ich gebe außerdem noch 70 g Frohwuchs Bodenmineral auf 10 Liter der oben genannten Mischung, um die Erde mikrobiologisch aufzuwerten. Der Mineralienmix sorgt dafür, dass die Sämlinge gestärkt wachsen können.

Diese Mischung bewahre ich dann in geschlossenen Eimern auf, sodass nicht wieder irgendwelche Schädlinge hineinkommen und dann kann es auch schon los gehen mit der Aussaat 👩🏼‍🌾

Wie machst du das mit der Aussaaterde? Welche Erfahrungen hast du gemacht? Oder hast du noch einen Tipp für mich? Verrate es mir doch mal unten in den Kommentaren.

Ein Kommentar

  • Gartentanja

    Liebe Franziska,

    ich mische natürlich auch einen mageren Mels Mix als Aussaaterde. Letztes Jahr mit Grünschnittkompost vom hiesigen Kompostwerk. Den habe ich ohne Hitzebehandlung verwendet und dann viele Trauermücken gehabt 😳.

    Dieses Jahr habe ich mich für (gekauften) Wurmkompost entschieden und diesen 1:2:2 mit feiner Vermiculite und Kokoserde gemischt. Ich gehe hier davon aus, dass der Wurmkompost frei von Schädlingen ist, da diese auch bei Produktion der Wurmfarm ein Problem darstellen. Dazu dürften die Ton-Humus-Komplexe des Wurmkot und Mikroorganismen den Pflänzchen einen sehr guten Start ermöglichen. Bislang sieht es jedenfalls gut aus ☺️.

    Viele Grüße
    Tanja

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